‚Sensing Idler‘ optimiert Betrieb und Instandhaltung von Gurtförderanlagen durch intelligente Sensorik
Die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Gurtförderanlagen ist für den Betriebsablauf im Tagebau von entscheidender Bedeutung. Dabei sind die Betreiber häufig auf Sichtprüfungen, feste Wartungsintervalle oder eine reaktive Instandhaltung angewiesen – eine intelligente Zustandsüberwachung für Tragrollen ist bisher nicht verfügbar. Die Nachteile präventiver Wartungsintervalle liegen auf der Hand: Der optimale, individuelle Zeitpunkt wird fast nie getroffen, so dass z.B. der Austausch von Verschleißteilen in den allermeisten Fällen zu früh erfolgt. Dies führt zu unnötigen Kosten und einer Verschwendung von Ressourcen. Bei der zustandsorientierten Instandhaltung findet der Austausch bei Feststellung eines Schadens statt. Dies kann von kurzen, ungeplanten Betriebsunterbrechungen bis hin zu kritischen und längerfristigen Ausfällen der Anlagen führen.
Kooperation mit marktführendem Tragrollenhersteller Artur Küpper GmbH & Co. KG
In enger Kooperation haben die Artur Küpper GmbH & Co. KG, einem international führenden Hersteller von Tragrollen und Wälzlagern, und die core sensing GmbH ein innovatives Überwachungssystem für Tragrollen von Gurtförderanlagen entwickelt, den „Sensing Idler“. Das Sensing Idler System ermöglicht eine kontinuierliche Live-Überwachung der Zustände beliebig vieler Tragrollen und warnt den Betreiber insbesondere bei ungewöhnlicher Lagertemperatur rechtzeitig. Geplante Tragrollenwechsel können so auf Basis der individuellen Zustandswerte priorisiert oder verschoben werden, ohne die Gefahr eines unerkannten Defektes in Kauf nehmen zu müssen.
Cloudbasierte Überwachung für Tragrollen: Sensing Idler optimiert die Wartung von Gurtförderanlagen
Kern des Systems „Sensing Idler“ ist die Integration von Sensor-IoT-Funktionalität ins Innere der Tragrollen. Die intelligenten Tragrollen unterscheiden sich in ihren wesentlichen Eigenschaften nicht von Standard-Tragrollen und können ohne zusätzlichen Aufwand in Betrieb genommen werden. Die Sensing Idler sind so energiesparend, dass die eingebaute Energieversorgung die Nutzung der sensorischen Funktionen über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren sicherstellt.

Die intelligenten Tragrollen senden kontinuierlich alle relevanten Zustandsinformationen für den Betreiber in die Cloud. Neben einer übersichtlichen Darstellung der Zustände in einem Dashboard werden Unregelmäßigkeiten oder gar kritische Zustände per Push-Benachrichtigung an den Betreiber gemeldet. Die beschriebenen Cloud-Funktionen können bei Bedarf auch in bestehende Condition Monitoring Systeme integriert werden, um eine noch höhere Benutzerfreundlichkeit zu erreichen. Mit diesem Tool können geplante Tragrollenwechsel auf Basis der individuellen Zustandswerte optimiert und priorisiert werden, wodurch das Risiko von Heißläufern und den daraus resultierenden unerwarteten Produktionsausfällen deutlich reduziert wird.
Revolutionäre Tragrollen-Überwachung im Tagebau Hambach: Das ‚Sensing Idler‘ System im Einsatz.
Derzeit wird der „Sensing Idler“ im Tagebau Hambach unter realen Bedingungen auf „Herz und Nieren“ getestet. Der Betreiber des Tagebaus, die RWE Power AG, unterstützt die Pilotphase maßgeblich und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Markteinführung des Produktes. RWE unterstreicht die Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit für das Unternehmen und stellt sich der Verantwortung, langjährige Partnerunternehmen bei der Erprobung neuer Technologien zu unterstützen.

Die Pilotphase verfolgt drei Hauptziele:
- Nachweise der technischen Leistungsfähigkeit der Hard- und Software unter realen Tagebaubedingungen
- Erprobung der Benutzerfreundlichkeit des Systems unter praxisnahen Anforderungen
- Validierung der Betriebstauglichkeit und Zuverlässigkeit
Die Sensing Idler bietet für die Anlagenbetreiber folgende Vorteile:
- Verbesserung der Früherkennung von Tragrollenschäden: Durch die kontinuierliche Überwachung der Tragrollen können – sogenannte Heißläufer – frühzeitig erkannt und Schäden vermieden werden. Dadurch können ungeplante Stillstandszeiten von Gurtförderanlagen vermieden werden.
- Steigerung der Effizienz der Instandhaltung: Durch die intelligente Überwachung können Instandhaltungsarbeiten gezielt an den Tragrollen durchgeführt werden, die tatsächlich Schäden aufweisen. Das spart Zeit und Kosten.
- Erhöhung der Anlagensicherheit: Durch die Vermeidung ungeplanter Ausfälle der Gurtförderanlage wird die Anlagenverfügbarkeit signifikant erhöht.
Smarte Technoligie für den Bergbau: Markteinführung des „Sensing Idler“ auf der führenden Fachmesse in Chile
Die Markteinführung des „Sensing Idler“ fand im Rahmen einer Fachmesse in Chile im Juni 2024 statt. Das innovative System stellt nach Abschluss der Pilotphase im Tagebau Hambach einen bedeutenden Fortschritt für die Bergbauindustrie dar. Die Pilotphase zielt darauf ab, alle Aspekte der technischen Leistungsfähigkeit, der Langlebigkeit und der Benutzerfreundlichkeit unter praxisnahen Bedingungen zu validieren.

Produktvorstellung „Küpper Sensing Idler“
Unser Partner Artur Küpper GmbH & Co. KG präsentierte das gemeinsam entwickelte Überwachungssystem „Küpper Sensing Idler“ auf der Exponor 2024 in Chile